UX INSIGHTS, EXPERT INTERVIEWS, UX IN AUSTRALIA
Eintauchen in die Welt der UX-Tests: Australiens einzigartige Rolle
UX Insights: Interviews mit Industrieexperten Teil 1
Erlangen Sie Einblicke in das UX-Testen in Australien und deren Vorteile 🐨🦘 und erfahren Sie in diesem Interview mit Susan mehr über praktische Lösungen und verschiedene Perspektiven in diesem Bereich.
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Mar 18, 2024
Mit dieser Interviewreihe wollen wir zeigen, wie vielfältig das Feld von UX ist und welche interessanten Geschichten unsere Partnerunternehmen aus der UX Alliance zu erzählen haben. Die UX Alliance ist ein Netzwerk von führenden UX-Forschungs- und Designunternehmen rund um den Globus. Australien wird von unserem Partnerunternehmen Bayfront UX abgedeckt, das von unserer Kollegin Ilana Kaplan geleitet wird.
Susan J. Wolfe ist eine renommierte Persönlichkeit im Bereich User Experience (UX) und blickt auf eine über vier Jahrzehnte andauernde Karriere zurück. Ihr beruflicher Werdegang, der durch Erfahrungen bei der NASA und Tandem Computers im Silicon Valley bereichert wurde, wurde durch ihre Tätigkeit in Australien maßgeblich beeinflusst. Bei Hiser vertiefte sie ihr Fachwissen im Bereich nutzerzentriertes Design und trug dazu bei, UX in diesem Teil der Welt auf die Landkarte zu bringen. Als Gründerin von Optimal Experience bewies sie darüber hinaus außergewöhnliche Führungsqualitäten und Innovationen und setzte damit hohe Maßstäbe für UX-Praktiken.
In den letzten Jahren hat sich Wolfe der Ausbildung von Quereinsteigern in den UX-Bereich gewidmet. Ihre Bemühungen als Ausbilderin haben dazu geführt, dass mehr als 550 Personen erfolgreich eine UX-Karriere eingeschlagen haben, was ihr Engagement für das Wachstum und die Entwicklung der UX-Branche unterstreicht.
Interviewer: Basierend auf Ihrer umfangreichen Berufserfahrung im Bereich der UX-Forschung: Was meinen Sie, sollte ich in Australien testen?
Wolfe: Meine Antwort könnte lauten: "Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit!" Zum Vergleich: Australien ist geografisch so groß wie die 48 zusammenhängenden US-Bundesstaaten, hat aber nur etwa halb so viele Einwohner wie Kalifornien! Warum sich die Mühe machen, in Australien zu testen, wenn es hier niemanden gibt?
Interviewer: Ich nehme an, dass Sie nicht wirklich glauben, dass es eine Zeitverschwendung ist! Da Sie Ihre Karriere teilweise auf UX-Tests in Australien aufgebaut haben, nehme ich an, dass Sie glauben, dass Australien ein wichtiger Ort für UX-Tests ist.
Wolfe: 100 Prozent, und zwar aus mehreren Gründen! Erstens ist Australien, abgesehen von UX, ein guter Ort, um generell neue Ideen zu testen. Australien wird als Sandkasten für die Erprobung neuer Technologien genutzt, weil es ein wohlhabendes englischsprachiges Land mit einer soliden Infrastruktur ist. Im Gegensatz zu dem, was ich gerade gesagt habe, ist die geringere Marktgröße sogar von Vorteil, da sie ein kontrolliertes Umfeld für die Erprobung neuer Ideen bietet.
Außerdem habe ich festgestellt, dass Australien oft eher bereit ist, neue Technologien zu übernehmen. Das zeigt sich in Bereichen wie der Mobilkommunikation und den Finanzdienstleistungen, wo ich gesehen habe, dass Australien in Bezug auf die Technologie eher führend ist als den USA zu folgen.
Schließlich ist die Technologieentwicklung in Australien sehr praxisorientiert: Es geht nicht darum, Technik um der Technik willen zu erfinden, sondern um die Lösung konkreter Probleme. Australische Unternehmen wie Cochlear und ResMed, die weltweit bekannte Gesundheitslösungen anbieten, haben ihren Ursprung in diesem praktischen Ansatz.
Es überrascht nicht, dass all dies bedeutet, dass das Verständnis dafür, wie gut Lösungen im australischen Kontext funktionieren, eine wichtige Rolle spielt. Ja, Sie sollten hier UX-Tests durchführen!
Interviewer: Beeinflusst das soziale und kulturelle Umfeld in Australien die Ergebnisse von UX-Tests?
Wolfe: Auf jeden Fall. Die vielfältige und multikulturelle Natur der australischen Gesellschaft ermöglicht das Testen eines breiten Spektrums von Benutzererfahrungen und -präferenzen. Diese Vielfalt ist ein Mikrokosmos eines globalen Publikums, was Australien zu einem hervorragenden Standort für internationale Usability-Studien macht. Darüber hinaus führt der praktische und zielgerichtete Ansatz zur Innovation zu realistischeren und anwendbaren Erkenntnissen für die Produktentwicklung.
Interviewer: Wie wirkt sich die Bevölkerungsverteilung in Australien auf UX-Tests aus?
Wolfe: Die Bevölkerungsverteilung entlang der Küstenlinien vereinfacht die Logistik für breit angelegte Tests. Es ist einfacher, verschiedene demografische Gruppen in einem kleineren Gebiet zu erreichen, was die Rekrutierung von Teilnehmern mit unterschiedlichem Hintergrund effizient macht. Dieser geografische Aspekt ermöglicht ein umfassenderes und vielfältigeres Testverfahren.
Interviewer: Sind Tests in Australien ein Ersatz für Tests in größeren Märkten wie den USA?
Wolfe: Tests in Australien sind von Vorteil, aber sie sind nicht immer repräsentativ für andere Märkte wie die USA. Die Mentalität, die Erwartungen und die Infrastruktur können sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise kann die Reaktion auf Elektroautos oder Gesundheitsprodukte aufgrund von Unterschieden in der Infrastruktur und den Systemen sehr unterschiedlich ausfallen. Obwohl Australien einen guten Ausgangspunkt bietet, ist es wichtig, auch andere Märkte zu testen, um ein umfassendes Verständnis zu erhalten.
Interviewer: Zusammenfassend: Was ist der einzigartige Vorteil von UX-Tests in Australien?
Wolfe: Der Hauptvorteil ist die Möglichkeit, in einem Umfeld zu testen, das bestehende Vorurteile in Frage stellt. Australien bietet dank seiner Vielfalt und der unterschiedlichen gesellschaftlichen Werte eine Reihe von Perspektiven. Dies führt zu aufschlussreicheren und vielfältigeren Rückmeldungen im Vergleich zu Tests in homogeneren Umgebungen. Der Schwerpunkt liegt auf praktischen und angewandten Lösungen, nicht nur auf der Technologie. Dies steht im Einklang mit der allgemeinen Denkweise in Australien, die weniger auf technologische Dominanz als auf die Bewältigung praktischer, realer Herausforderungen und Lösungen ausgerichtet ist.
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INTERVIEWER
Jan Panhoff
Jan begann 2004 als UX-Forscher zu arbeiten, nachdem er seinen M.Sc. in digitalen Medien abgeschlossen hatte. 10 Jahre lang unterstützte er eBay als Embedded UX Consultant. Sein Fokus bei uintent liegt auf der Automobil- und Innovationsforschung.
Darüber hinaus ist er einer der Vertreter von uintent in der UX Alliance, einem Netzwerk von führenden UX-Forschungs- und Designunternehmen rund um den Globus.