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Telemedizin 2025: Zwischen Potenzial und Praxis – Wie UX-Research die Versorgung stärkt
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3. Juli 2025
Der Trend: Telemedizin wird zum festen Bestandteil der Gesundheitsversorgung
Die Telemedizin hat sich in den letzten Jahren von einer Nischenlösung zu einem integralen Bestandteil moderner Gesundheitsversorgung entwickelt. Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie ist die Nutzung von Videosprechstunden, Fernüberwachung und digitalen Gesundheitsdiensten signifikant gestiegen. Laut einer Studie der Bitkom Research aus dem Jahr 2019 gaben 64 % der Befragten an, dass der Zugang zu weit entfernten Ärzten durch Online-Sprechstunden erleichtert wird, und 53 % schätzten die wegfallende Wartezeit in der Praxis (Quelle: masc).
Für 2025 zeichnen sich folgende zentrale Entwicklungen ab (Quelle: Healthcare Transformers):
Hybridversorgung: Hybridmodelle, also die Kombination aus Präsenz- und Telemedizin, etablieren sich als Standard in Kliniken und Praxen. Laut einer Umfrage von National Organization of State Offices of Rural Health (US) aus Anfang 2025 erklärten 82 % der Patient:innen, solche integrierten Modelle zu bevorzugen, und 83 % der Ärzt:innen und Anbieter gaben an, Hybridversorgung unterstützend zu sehen (Quelle: NRHA).
Integration von Künstlicher Intelligenz (KI): KI-gestützte Tools verbessern die Diagnosegenauigkeit und entlasten medizinisches Personal, indem sie administrative Aufgaben automatisieren.
Fernüberwachung chronischer Erkrankungen: Die Nutzung von Wearables und anderen digitalen Tools ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung von Patienten außerhalb der Klinik, was insbesondere für die Betreuung chronisch Kranker von Vorteil ist.
Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin Herausforderungen:
Digitale Kluft: Nicht alle Patienten verfügen über die notwendige technische Ausstattung oder die digitale Kompetenz, um telemedizinische Angebote zu nutzen.
Datenschutz und Sicherheit: Die Sicherstellung der Privatsphäre und der Schutz sensibler Gesundheitsdaten bleiben zentrale Anliegen bei der Implementierung telemedizinischer Lösungen.(Quelle: WELT).
Akzeptanz bei Patienten und Ärzten: Die Bereitschaft, telemedizinische Angebote zu nutzen, variiert. Eine Studie zeigt, dass 61 % der befragten Ärzte großes Potenzial in der telemedizinischen Betreuung sehen, während 34 % unsicher sind oder diese Form der Betreuung eher skeptisch betrachten (Quelle: Kommunalnet).
Diese Aspekte verdeutlichen, dass der erfolgreiche Einsatz von Telemedizin nicht allein von technologischen Fortschritten abhängt, sondern maßgeblich von der Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie beeinflusst wird.
UX-Research als Schlüssel zur erfolgreichen Telemedizin-Integration
User Experience (UX) Research spielt eine zentrale Rolle dabei, die genannten Herausforderungen zu adressieren und die Akzeptanz von Telemedizin im medizinischen Kontext zu fördern. Durch gezielte Untersuchungen können Bedürfnisse, Erwartungen und Bedenken der Nutzer:innen identifiziert und in die Entwicklung einbezogen werden.
Relevante UX-Methoden:
Kontextanalysen: Beobachtungen und Interviews in der natürlichen Umgebung der Nutzer:innen helfen, reale Nutzungsszenarien und potenzielle Barrieren zu identifizieren.
Usability-Tests: Diese Tests ermöglichen die Identifikation von Bedienungsproblemen und helfen, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.
Personas und Szenarien: Die Entwicklung von Nutzerprofilen und Nutzungsszenarien unterstützt die zielgerichtete Gestaltung von telemedizinischen Anwendungen.
Longitudinalstudien: Langzeitstudien erfassen die Entwicklung der Nutzererfahrung und -akzeptanz über einen längeren Zeitraum.
Durch den Einsatz dieser Methoden können Entwickler:innen sicherstellen, dass telemedizinische Systeme nicht nur funktional, sondern auch benutzerzentriert gestaltet sind. Dies fördert das Vertrauen der Anwender:innen und unterstützt eine effektive Integration in den klinischen Alltag.
Warum uintent der geeignete Partner ist
uintent verfügt über umfassende Erfahrung in der Durchführung von UX-Research im medizinischen Kontext. Mit einem spezialisierten Team und einem breiten Methodenspektrum unterstützt uintent Unternehmen dabei, telemedizinische Systeme benutzerzentriert zu entwickeln und erfolgreich in den klinischen Alltag zu integrieren.
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AUTHOR
Wolfgang Waxenberger
Wolfgang begann seine Tätigkeit als UX-Profi im Jahr 2004 nach Abschluss seines MA in Politikwissenschaft und Soziologie. 10 Jahre lang leitete er SirValUse Consulting und die UX-Abteilung von GfK, bevor er 2019 uintent gründete. Wolfgang’s Schwerpunkt liegt auf Automotive und Healthcare Research.
