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Klarer schreiben mit der Wolf-Schneider-KI – ein Selbstversuch

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12. Juni 2025

In meinem Alltag als UX-Consultant und Autorin stolpere ich regelmäßig über dieselbe Herausforderung: Wie bringe ich komplexe Gedanken in eine klare, prägnante Sprache? Gerade wenn es um Berichte, Ergebnisdokumentationen oder Blogbeiträge geht, ist der erste Entwurf oft noch zu langatmig, zu umständlich – einfach zu sehr „aus dem Kopf gesprochen“. Manchmal fehlt die Zeit oder der Abstand, um den eigenen Text sauber zu redigieren. 

 

Neulich bin ich über ein Tool gestolpert, das genau hier ansetzt: die Wolf-Schneider-KI (kurz: WSKI), benannt nach dem bekannten Sprachkritiker Wolf Schneider. Entwickelt wurde sie von der Reporterfabrik, einer Initiative, die sich journalistischer Weiterbildung verschrieben hat. Ihr Ziel: Texte nach journalistischen Qualitätskriterien redigieren – also verständlicher, pointierter und stilistisch sauberer machen. 

 

Was kann die WSKI? 

Die WSKI ist kein Textgenerator, sondern ein Text-Optimierer. Du gibst einen vorhandenen Text ein, wählst die passende Textgattung (z. B. Nachricht, Kommentar, E-Mail oder freier Text), und das Tool schlägt Dir Änderungen vor. Es geht dabei nicht nur um Grammatik und Rechtschreibung – im Mittelpunkt stehen Stil, Verständlichkeit und Sprachökonomie. 

 

Die KI analysiert Deinen Text nach über 50 Kriterien. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Passivkonstruktionen (und deren Auflösung in aktivere Formen), 

  • Nominalstil („durch die Einführung der Funktion“) → verbale Sprache („weil wir die Funktion eingeführt haben“), 

  • Schachtelsätze, die aufgelöst werden, 

  • Füllwörter, Floskeln, Worthülsen – was Schneider gern als „Schrottwörter“ bezeichnet hat. 

 

Und das Beeindruckende: Die WSKI erklärt, warum sie etwas ändert. Du bekommst also nicht nur Vorschläge, sondern auch eine Art Mini-Schreibtraining nebenbei. Wer seinen Stil verbessern will, lernt hier wirklich etwas. 

 

Für wen lohnt sich das? 

Ich würde sagen: Für alle, die immer mal wieder Texte schreiben müssen, aber keine professionelle Redaktionsinstanz im Rücken haben. In unserem UX-Kontext zum Beispiel: 

  • Projektberichte, die intern verständlich sein sollen. 

  • Stakeholder-Zusammenfassungen, die auf den Punkt kommen müssen. 

  • Bewerbungen, Reden oder Newsletter. 

  • Auch für Workshops, wenn man mal eben schnell einen knackigen Teaser braucht. 

 

Und: Es geht schnell. Ein kurzer UX-Projekttext (ca. 1.000 Zeichen) ist in wenigen Sekunden überarbeitet – inklusive Begründungen. 

 

Wo liegen die Grenzen? 

Die WSKI ist kein kreatives Tool. Sie „glättet“ – das ist ihre Stärke, aber auch ihre Begrenzung. Wer einen persönlichen, verspielten oder provokanten Stil hat, merkt schnell: Die KI will Ordnung, Klarheit, Direktheit – und manchmal ist das eben nicht das, was man stilistisch beabsichtigt. Für Blogposts wie diesen hier zum Beispiel wäre sie als Endredaktion eher ungeeignet. 

Auch bei UX-spezifischer Terminologie oder englischen Fachwörtern kann es holpern. Die WSKI ist stark im journalistischen Deutsch, aber nicht immer sattelfest im UX-Jargon oder in produktnaher Sprache. 

 

Mein Fazit 

Die Wolf-Schneider-KI ist ein nützliches Werkzeug, wenn es um das Feintuning von Texten geht. Sie ersetzt kein Lektorat, aber sie ersetzt auch kein reines Korrekturtool wie DeepL Write oder Grammarly. Sie sitzt irgendwo dazwischen – als kluge, manchmal streng wirkende Schreiblehrerin, die auf Klarheit besteht und dabei Geduld mitbringt. 

 

Für mich ist sie ein hilfreicher Zwischenschritt geworden: Wenn ich den inhaltlichen Rohbau eines Textes stehen habe, aber noch an der sprachlichen Politur arbeite. Gerade für UXler:innen, die sich öfter mit Stakeholder-Texten, internen Berichten oder Workshops befassen, könnte das ein echter Mehrwert sein. 


Falls Du es ausprobieren willst: Die ersten 10.000 Zeichen sind kostenlos, danach gibt’s günstige Kontingente. Und ja, die Datenschutzfrage kann man sich stellen – die Texte werden laut Anbieter datenschutzkonform verarbeitet (und nicht weiterverwendet). Am besten einfach mal einen unverfänglichen Beispieltext testen. 

 

Link zur Wolf-Schneider-KI: 👉 https://reporterfabrik.org/wski-editor 

Farbenfrohe Illustration eines Roboters mit Dokument und Bleistift auf hellem Hintergrund.

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Rechts daneben: Buch mit Lupe – „RAG: Wissen“.
Oben rechts: Organigramm – „MCP: Struktur“.
Unten links: Codefenster mit Pfeil – „Function Calling: Zugriff“.
Unten rechts: lächelnder Roboter – „Agenten: Assistenz“.

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AUTHOR

Tara Bosenick

Tara ist seit 1999 als UX-Spezialistin tätig und hat die Branche in Deutschland auf Agenturseite mit aufgebaut und geprägt. Sie ist spezialisiert auf die Entwicklung neuer UX-Methoden, die Quantifizierung von UX und die Einführung von UX in Unternehmen.


Gleichzeitig war sie immer daran interessiert, in ihren Unternehmen eine möglichst „coole“ Unternehmenskultur zu entwickeln, in der Spaß, Leistung, Teamgeist und Kundenerfolg miteinander verknüpft sind. Seit mehreren Jahren unterstützt sie daher Führungskräfte und Unternehmen auf dem Weg zu mehr New Work / Agilität und einem besseren Mitarbeitererlebnis.


Sie ist eine der führenden Stimmen in der UX-, CX- und Employee Experience-Branche.

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